Schweinshaxe bayrisch

Ich glaube, je älter man wird, desto mehr sehnt man sich nach den Gerichten der Kindheit zurück. Soulfood heisst das jetzt auf Neudeutsch. Die Bezeichnung ist einerseits gut, Seelenessen, andererseits wäre, glaube ich, Heimat, das bessere Wort. Gibt es das Wort „Heimat“ im Englischen? Egal….

So eine Schweinshaxe ist Heimat für mich. Ich weiß, Nata, sowas kennst Du nicht. In Bayern aufgewachsen, mit niederbayrischen Wurzeln, da wurde man zum Fleischesser erzogen. Es gab nix anders. Oder fast…

Aber in dem Fall haben wir ein Schwein gekauft, from nose to tail. Ein freilaufendes, glückliches Schwein. Zu Tode gestreichelt. Direkt vom Tettnanger Bauern. Geschlachtet, zerlegt, in eine Schüssel gepackt. Alles. Außer Innereien.

So – da muss man sich schon überlegen, was man draus macht. Ich fand’s klasse. Schweinebauch mit Kartoffelsalat, Schweinsbraten mit Semmelknödel, Fleischpflanzerl, Schweinsgulasch, panierte Schnitzel. Oder – und das war fast das Beste, denn so was bekommt man beim Metzger nicht mehr – Schweinshaxen. Der bayrische Himmel auf Erden. Dazu unser hausgemachtes Sauerkraut und Kartoffelklöß…

So wie es meine Mutter noch gemacht hat…

Kochsud:

2 Zwiebeln

1 Knoblauchzehe

3 Nelken

4 Lorbeerblätter

1 Teelöffel Wacholderbeeren

1 Teelöffel Kümmel

2 Teelöffel Salz

Aufkochen lassen. Die Schweinshaxen zugeben und etwa eineinhalb Stunden ziehen lassen…

Den Backofen auf 200° vorheizen.

Die Scheinshaxen aus dem Sud nehme und in ein ofenfestes Gefäß geben. Mit einer halben Flasche Bier begießen und in den Backofen schieben. Eine Stunde backen lassen. Dabei immer wieder mit dem Kochsud begießen.

Schweinshaxen aus dem Ofen nehmen, den Bratfond nochmals aufkochen, eventuell einreduzieren und abschmecken. Fertig.

Mit Sauerkraut und Kartoffelklöß servieren….Heimat…

Übrigens – Willkommen zurück, Nata!