Perlhuhn am Spieß mit Wedges

So ein Perlhuhn hat schon was.

Der Eiermann auf dem Markt hatte mal wieder Perlhuhn dabei. Ich kann da nicht vorbeigehen. Zumal ich auch weiß, dass hier im Base – Camp niemand Perlhuhn kauft. Zum Einen stellt man sich schwierig vor , das zuzubereiten, zum Anderen sind die Alle zu geizig. So ein Fabrikhuhn vom Aldi, des duats scho. Das schmeckt zwar nicht, aber wer weiß schon, wie Huhn schmeckt? Mit Maggi – Packerlwürze machen die aus allem Huhn. Egal was es ist. Vor Allem, es muss schon mal eingefroren sein, damit es die richtige Zähigkeit hat – ; ))

Aber so ein Perlhuhn schmeckt ganz anders, diffiziler, von Natur aus würziger, leicht nach Kaninchen… Zartes Fleisch mit leichtem Biss, einfach anders.

Ich weiß, ich hab das Rezept schon mal eingestellt. Wobei, eigentlich gibt es gar kein Rezept. Ein Perlhuhn, gewaschen, abgetrocknet, eine Gewürzmischung mit leicht Kreuzkümmel, etwas Thymian, ein Hauch Paprika und Wumms ( natürlich selbst gemischt ) – gefühlvoll einmassiert. Eine Orange, rund herum eingestochen – damit sich der Saft und das Orangenöl der Schale im Inneren der Perlhuhnes verteilen kann, in die Bauchhöhle, auf den Spieß selbstverständlich, geschoben und bei moderater Hitze in den Backofen geklemmt. Damit das wertvolle Fett nicht verlorengeht, wird natürlich unter das Vieh eine Schale mit Kartoffeln, die rotschaligen aus Italien – gestellt. Die saugen jeden Tropfen, der aus dem Perlhuhn heraustropft, gierig in sich auf. Dann eine Stunde oder mehr, das sagt uns das Perlhuhn schon wann es wieder aus dem Ofen will, schön brav drehend gegart. Die geschmorte Orange wird natürlich ins Bratfett über die Kartoffeln ausgedrückt. Dazu ein schöner, wohltemperierter Rotwein, mit sanfter Würde – ja Rotwein – das Perlhuhn ist Wild – und der Abend ist gerettet….

Jetzt musst Du Dir vorstellen: das Perlhuhn schmort im Ofen, der Geruch wabert durchs Milchhüsli in die Nasen, auf der großen Leinwand singt  Eurithmics in voller Lautstärke „rain again“ und der Geschmack des Rotweins schwappt dir so langsam – leicht kühl über die Zunge….. Ich weiß, Nata, Du magst keinen Rotwein. Für dich wäre es jetzt ein Rosé. Das hat doch was…..

 

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